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AKWS | Nummern 42 / 18 / 29 / 40

42
Horst-Segge
(Carex sempervirens)
Horst-Segge (Carex sempervirens)

Die Horst-Segge ist, wie es der Name vermuten lässt, eine Pflanze von horstigem Wuchs. Die Horste schützen die Pflanze vor mechanischen Schädigungen, zum Beispiel durch Steinschlag. Daher ist die Horst-Segge ein wichtiger Erstbesiedler von Fels und Geröll, und zusammen mit dem ähnlichen Blaugras legt sie oft den Grundstock für den artenreichen Blaugras-Horstseggenrasen auf Kalkgestein. In ihren Pflanzenhorsten sammeln sich Gesteinssplitter und Feinerde an und bilden die Grundlage für die weitere Rasenentwicklung. Die Blaugras-Horstseggenrasen bleiben oft lückig, sind aber sehr bunt und artenreich.

18
Gelber Enzian
(Gentiana lutea)
Gelber Enzian (Gentiana lutea)

Der Gelbe Enzian ist mit seinen meterhohen Stengeln der imposanteste Vertreter der Enziangewächse. Die blaugrünen Blätter stehen immer gegenständig, das heisst zwei stehen einander auf gleicher Stengelhöhe gegenüber. Im nichtblühenden Zustand ist der Gelbe Enzian leicht mit dem giftigen Weissen Germer zu verwechseln. Dessen Blätter sind aber wechselständig, also einzeln am Stengel angeordnet.
Der Gelbe Enzian besitzt einen mächtigen Wurzelstock, der aufgrund seiner verdauungsfördernden Bitterstoffe zu einem beliebten Schnaps verarbeitet wurde. Zum Beispiel wurde in der Schweiz allein im Jahr 1928 aus 340 000 kg Wurzeln Enzianschnaps destilliert. Das massenhafte Ausgraben führte Anfang des letzten Jahrhunderts dazu, dass die Art mancherorts selten wurde.

29
Grossblütiger Fingerhut (Digitalis grandiflora)
Gelber Fingerhut
(Digitalis lutea)
Grossblütiger Fingerhut (Digitalis grandiflora)

Als schöne Gartenstauden wohlbekannt schmücken auch zwei einheimische Fingerhutarten unsere Bergwälder. Der Grossblütige und der Gelbe Fingerhut sind beides gelb blühende, Kalk liebende und wärmebedürftige Hochstauden. Der Gelbe Fingerhut besitzt kleinere Blüten und steigt von der Ebene nur bis in den Bergwald. Der Grossblütige Fingerhut wächst in den Alpen an buschigen, sonnigen Hängen bis über 2000 m ü. M. Am Schrinaweg treffen wir vorwiegend den Grossblütigen Fingerhut an. Beide Fingerhutarten sind sehr giftig und besitzen wirksame Inhaltsstoffe. Dosiert werden diese als herzstärkende Heilmittel verwendet.

40
Langspornige Handwurz
(Gymnadenia conopsea)
Langspornige Handwurz (Gymnadenia conopsea)

Die Langspornige Handwurz gehört zu den häufigsten Orchideen und ist in den Alpen weit verbreitet. Sie wächst auf Bergwiesen und in lichten Wäldern vom Tal bis über die Baumgrenze und gedeiht sowohl auf Kalkböden wie auch auf leicht sauren Böden. Wir erkennen die Langspornige Handwurz an ihren rotvioletten bis lila Blüten, die durch einen sehr langen, gebogenen Sporn charakterisiert sind. Der wohlriechende Blütenstand streckt sich während dem Aufblühen stark in die Länge. Der deutsche Name Handwurz bezieht sich auf die handförmig geteilten Wurzelknollen der Art. Die Art ist wie alle Orchideen geschützt.