AKWS | Nummern 16 / 18 / 19 / 48
Steine, Holz in der Alpweide

Im Winter bringen Staub- und Grundlawinen mit unglaublichem Druck Holz und Steine auf die Alpweiden und richten an Bäumen und Gebäuden Schäden an. Wegen Erosion gelangen weitere Steine auf die Alpwiesen. Holz und Steine müssen im Frühjahr mit aufwändiger Handarbeit von der Wiese entfernt werden. Ein wichtiger Grund ist die Sicherheit von Mensch und Tier vor Steinschlag, ein anderer, dass nicht im Laufe der Jahre das Gras zugedeckt und die Weide immer kleiner wird.
Gelber Enzian
(Gentiana lutea)

Der Gelbe Enzian ist mit seinen meterhohen Stengeln der imposanteste Vertreter der Enziangewächse. Die blaugrünen Blätter stehen immer gegenständig, das heisst zwei stehen einander auf gleicher Stengelhöhe gegenüber. Im nichtblühenden Zustand ist der Gelbe Enzian leicht mit dem giftigen Weissen Germer zu verwechseln. Dessen Blätter sind aber wechselständig, also einzeln am Stengel angeordnet.
Der Gelbe Enzian besitzt einen mächtigen Wurzelstock, der aufgrund seiner verdauungsfördernden Bitterstoffe zu einem beliebten Schnaps verarbeitet wurde. Zum Beispiel wurde in der Schweiz allein im Jahr 1928 aus 340 000 kg Wurzeln Enzianschnaps destilliert. Das massenhafte Ausgraben führte Anfang des letzten Jahrhunderts dazu, dass die Art mancherorts selten wurde.
Weisser Germer
(Veratrum album)

Der Weisse Germer liebt nährstoffreiche Böden und kann mehr als einen Meter hoch werden. Da die giftige Pflanze von Weidetieren nicht gefressen wird, kann sie auf Alpweiden zu einem lästigen Unkraut werden. Der Weisse Germer kann im nichtblühenden Zustand mit dem Gelben Enzian verwechselt werden, was bei oberflächlicher Betrachtung seiner Blätter leicht verständlich ist. Beim Germer sind sie aber stets einzeln gestellt (wechselständig) und lebhaft grün, beim Gelben Enzian dagegen paarweise am Stengel (gegenständig) und blaugrün. Der Weisse Germer ist in allen Teilen giftig.
Der Bergahorn

Der bis zu 30 m hohe Bergahorn prägt die Gegend des Alp- und Kulturweges Schrina, einzeln oder in Gruppen, und sein Bestand ist in der Schutzverordnung geschützt. Er kann bis 500 Jahre alt werden. Besonders sind seine Früchte, die als Schraubenflieger auch Kindern Freude machen und zum Spielen anregen. Wichtig ist der Baum vor allem, weil sich viele Tiere, vor allem Insekten, von ihm ernähren. Zudem ist sein Holz wertvoll. Der Blutungssaft im Frühling wurde früher zur Zuckergewinnung genutzt, und er kann zu einem most- oder weinähnlichen Getränk vergoren werden.
Der Name Schrina leitet sich von lateinisch acer ab und bedeutet Ahorn.